Ein rechtssicherer Influencer Vertrag ist die Grundlage jeder professionellen Kooperation. Moderne Verträge 2025 müssen mehr regeln als früher (9).
Leistungsbeschreibung
Der Vertrag sollte präzise festlegen: Art und Umfang der Inhalte (Posts, Stories, Reels, Videos), Anzahl der Postings, Social Media Plattformen, Zeitraum, qualitative Anforderungen und Freigabeprozesse (8). Je detaillierter die Beschreibung, desto geringer das Konfliktpotenzial (10).
Vergütung
Die Vergütung muss exakt festgelegt werden – ob feste Honorare, Affiliate Links, Barter Deals oder Hybridmodelle (8). Bei Barter Deals muss der Geldwert aus steuerlichen Gründen quantifiziert werden (9). Auch bei fehlender monetärer Vergütung sollte dies vertraglich dokumentiert werden.
Nutzungsrechte
Die Frage der Nutzungsrechte wird häufig unterschätzt, ist aber von zentraler Bedeutung für die spätere Verwendung des Contents.
Fast jeder Content ist urheberrechtlich geschützt (10). Ohne klare Regelung bleiben alle Rechte beim Influencer. Unternehmen sollten sich Nutzungsrechte für verschiedene Zwecke einräumen lassen: räumlich (weltweit oder regional?), zeitlich (wie lange?), sachlich (nur Social Media oder auch Print?) und die Frage der Ausschließlichkeit klären (8). Die Einräumung umfassender Rechte sollte entsprechend vergütet werden.
Kennzeichnungspflichten im Vertrag
Da die Kennzeichnung rechtlich so heikel ist, sollte sie explizit und detailliert im Vertrag geregelt werden. Der Vertrag sollte die exakte Formulierung („Werbung“, „Anzeige“), die Position (Anfang des Beitrags) und Konsequenzen bei Verstößen festlegen (8). Eine Beispielformulierung: „Alle Beiträge müssen mit dem Begriff ‚Werbung‘ am Anfang gekennzeichnet werden“ (10).
Exklusivität und weitere Regelungen
Konkurrenzkauseln sind üblich, müssen aber angemessen sein (10). Eine typische Regel: „Der Influencer verpflichtet sich, während der Vertragslaufzeit und sechs Monate danach keine Werbung für konkurrierende Produkte zu machen.“ Auch Laufzeit, Kündigungsfristen, Datenschutz nach DSGVO und Geheimhaltung sollten geregelt sein (10).
Praxis-Erfahrungen: Vergütungsmodelle und Kompensationsklauseln aus 10.000+ Kampagnen
Bei Ad Specialist haben wir in über 10.000 Influencer-Kampagnen gelernt, dass die vertragliche Absicherung bei der Vergütung entscheidend für den Kampagnenerfolg ist. Viele Unternehmen machen den Fehler, pauschale Preise zu vereinbaren, ohne sich gegen Unterperformance abzusichern.
Das Problem: Du verhandelst beispielsweise 20.000 Views zu einem TKP (Tausender-Kontakt-Preis) von 40 Euro und zahlst 800 Euro. Erreicht das Video aber nur 10.000 Views, zahlst du plötzlich 80 Euro TKP – das Doppelte. Ohne vertragliche Regelung hast du keine Handhabe.
Unsere Lösung: Kompensationsklauseln als Standard
Wir schreiben deshalb in alle unsere Influencer Verträge Kompensationsklauseln: „Wenn die erzielte Reichweite um X % von der vereinbarten Reichweite abweicht, erhält das Unternehmen eine zusätzliche Instagram Story oder eine neue Integration als Kompensation.“ So bist du bei Unterperformance geschützt.
Noch besser: Staffel-TKP-Modelle
Eine professionellere Lösung sind gestaffelte TKP-Modelle, die wir für Kunden wie Upway, Livom und Duschbrocken erfolgreich einsetzen. Das Prinzip: Der TKP passt sich automatisch an die tatsächlich erreichte Reichweite an.
Beispiel:
- Bei 1 Million Views: 30 Euro TKP = 30.000 Euro Gesamtkosten
- Bei 500.000 Views: 40 Euro TKP = 20.000 Euro Gesamtkosten
- Bei 250.000 Views: 50 Euro TKP = 12.500 Euro Gesamtkosten
Bei Underperformance sinken deine Kosten automatisch und dein Risiko wird drastisch reduziert. Bei Overperformance (z.B. 500.000 statt 100.000 Views) sinkt dein TKP sogar von 50 auf 16 Euro – ein willkommener Bonus, aber nicht dein Hauptziel (16).
Wichtig für die rechtliche Absicherung:
- Halte die vereinbarte Reichweite exakt schriftlich fest
- Definiere klare TKP-Staffeln
- Regele die Kompensation bei Unterperformance eindeutig
- Setze verbindliche Deadlines für Veröffentlichungen
- Dokumentiere, wie Reichweiten gemessen werden (Views, Story-Aufrufe, CCV bei Twitch)
Diese vertraglichen Regelungen schützen nicht nur dein Budget, sondern schaffen auch eine professionelle Basis für die Zusammenarbeit. Mehr zu unseren bewährten Preisverhandlungs-Strategien erfährst du in diesem Video:
Influencer Preise richtig verhandeln: Die Profi-Formel aus 10.000+ Kampagnen (16)
Moritz Lambrecht erklärt, wie du als Brand nie wieder zu viel für Influencer-Kampagnen zahlst und durch datengetriebene Verhandlung profitables Wachstum ermöglichst.
Mehr Insights zu diesem Thema findest du auch in Moritz‘ LinkedIn-Post über Influencer-Preisverhandlung (17).